Back to school - Storytime

Zum Schulstart wollen wir euch dieses Jahr verschiedene Geschichten erzählen, die beispielhaft Begleitungen von Schüler:innen im Jugendcoaching vorstellen. Den Anfang macht heute eine Erzählung über Adil[1], Diese soll zeigen, dass es manchmal trotz festen Zukunftsplänen anders kommen kann als erwartet. Viel Spaß beim Lesen!

Von der Schule zur Lehre: Es gibt nicht den einen richtigen Weg

Sein Plan war immer derselbe, er hat ihn nie hinterfragt oder genauer darüber nachgedacht. Adil wusste schon in der Volksschule, dass er ab der neunten Schulstufe weiterhin zur Schule gehen wird. Eine höhere berufsbildende Schule, die ihn auf einen Job als Büroangestellter vorbereiten wird. Dieser Plan war wie in Stein gemeißelt und erst, als das erste Jahr an der neuen Schule begonnen hatte, geriet dieser ins Wanken. Adil hatte keinen Spaß am Unterricht, seine Motivation war gering und seine Noten wurden zunehmend schlechter. Das erste Mal in seinem Leben machte er sich Sorgen, dass der eingeschlagene Weg eventuell nicht der richtige für ihn sein könnte. Diese Sorgen teilte er mit seinem besten Freund, welcher ihm daraufhin das Jugendcoaching empfahl. Dort hätte man ihm damals bei der Wahl der richtigen Schule unterstützt und Adil könnte bestimmt auch davon profitieren. Der Vorschlag fand Anklang und schon bald startete die Begleitung mit einer Jugendcoacherin. Schnell stellte sich in Gesprächen heraus, dass Adil am besten lernt, wenn er sich praktisch mit den Dingen auseinandersetzen darf. Außerdem würde er gerne sein eigenes Geld verdienen, doch neben der Schule zu arbeiten, würde ihm zu viel werden. Nach verschiedenen Gegenüberstellungen, Abwägungen und ausführlicher Aufklärung über verschiedene Wege zu seinem Traumberuf, war der Schüler begeistert zu hören, dass er diesen auch mit einer Lehre erreichen könnte. Auch Adils Eltern konnten dieser Option sehr viel abgewinnen. Bei den nächsten Terminen widmeten sich Coacherin und Teilnehmer also dem Thema Lehre als Bürokaufmann. Das Berufsbild wurde nochmals ganz genau durchleuchtet: Aufgaben, Jobchancen, Ablauf der Lehre und mögliche Arbeitsplätze. Um sicher zu gehen, dass der Beruf auch wirklich Adils Vorstellungen entspricht, organisierte man einen Lehrgang zur Berufserprobung. Zwei Wochen lang durfte Adil in einem Büro eines Kleinbetriebs schnuppern und wurde vom Jugendcoaching in dieser Zeit versichert. Weil er zu diesem Zeitpunkt bereits von der Schule abgemeldet und dadurch nicht mehr für ein Praktikum versichert wurde, war das natürlich wichtig. Der Lehrgang zur Berufserprobung lief sehr gut und bestätigte den Berufswunsch zusätzlich. Das Feedback des Betriebs war durchwegs positiv und Adil wurde im Anschluss eine Lehrstelle angeboten - er sagte noch am nächsten Morgen zu und wird im September sowohl mit der Berufsschule als auch mit der Lehre im Betrieb starten.

Nicht alle Pläne sind also in Wirklichkeit immer die passenden. Manchmal muss man nach links und rechts blicken, um für sich die idealere Richtung einschlagen zu können.

 


[1] Name und Geschichte wurden frei erfunden.